Lady Marmelade
Euch schmeckt die Supermarkt-Marmelade einfach nicht mehr und Ihr setzt lieber auf die Marke Eigenproduktion? Wir auch! Um sich den Geschmack des Sommers auch über den Winter zu erhalten, helfen Gelees und Marmelade. Und damit herzlich Willkommen zu unserem 1x1 zum Marmelade-Kochen.
Was ist was?
Marmelade, Gelee, Konfitüre - Hauptsache Italien! Das denken sich bestimmt viele, denn die Begriffe werden fast ausschließlich synonym im Alltag verwendet. Doch es existieren tatsächlich kleine feine Unterschiede. Die Marmelade besteht streng genommen ausschließlich aus eingekochten Zitrusfrüchten, die Konfitüre dagegen beinhaltet nahezu alles andere Obst und Gelee wird aus Fruchtsaft und Zucker hergestellt. Und um Euch noch ein bisschen mehr zu verwirren - in Deutschland wird im Gesetz sogar danach noch unterschieden: Marmelade, Gelee- Marmelade, Konfitüre, Konfitüre extra, Gelee, Gelee extra und Maronenkrem. Da soll noch einer durchsehen…
Mit was kann ich gelieren?
Ohne Gelier keine Marmelade. Denn die kleinen Tapetenkleister machen die Fruchtsuppe erst richtig schön cremig-fest. Dabei muss aber das Verhältnis von Geliermittel zu Säure und Zucker stimmen. Typische Geliermittel für Marmelade sind z.B.: Gelierzucker, Pektin oder Agar-Agar: Gelierzucker: Der Klassiker beinhaltet gleich alles auf einmal: Pektin, Säure und Zucker. Somit könnt ihr problemlos los starten. Der Zucker ist dabei für die Konservierung der Früchte zusänsig und beringt gleichzeitig Süße und Haltbarkeit mit ins Spiel. Je nach Süße und Geschmack gibt es Verhältnisse von 1:1, 2:1 oder 3:1. Dabei steht der erste Teil immer für die Anzahl der Frucht - sprich je höher die erste Zahl ausfällt, desto mehr Früchte habt ihr in Eurer Marmelade drin.
Pektin: Pektin ist die natürliche Schönheit ohne Firlefanz. Dieses Geliermittel besteht u.a. aus Zitrusfrüchten, Äpfeln oder Quitten. Aber Achtung: Hier erreicht Ihr den Geliereffekt nur, wenn ihr genug Zucker und Säure hinzugebt.
Agar-Agar: Für den ausgefallenen Marmeladengeschmack haben wir noch Agar-Agar im Angebot. Die Alge gibt es in pulverisierter Form in guten Supermärkten oder auch Reformhäusern zu kaufen. Gleichzeitig kann dieses Mittelchen auch als Gelatine-Ersatz verwendet werden. Und es ist zudem total ergiebig: für 500ml Flüssigkeit reicht in der Regel ein Teelöffel Algenpulver aus.
Muss ich zuckern? Wer kein Freund von Zucker ist, kann auch zu anderen Süßungsmitteln greifen. Und die Alternativen sprechen für sich. Aber Achtung bei der Dosierung! Honig beispielsweise ist deutlich süßer und sollte daher vorsichtig verwendet werden. Außerdem kann der Geliereffekt verloren gehen beim Einkochen. Agavendicksaft schmeckt dagegen ähnlich wie Zucker, aber auch hier muss man auf die Dosis achten. So süßt er mind. einmal stärker als normaler 08/15 Zucker. Und auch Fruchtdicksäfte eignen sich, um Zucker zu ersetzen. Allerdings kann hier dann der Geschmack vom Endprodukt ein bisschen abweichen. Da der Saft nämlich seinen Geschmack behält, kann die Marmelade dadurch etwas herber und weniger süß ausfallen.
Wie bereite ich mich am besten vor? Ihr braucht für das perfekte Marmeladenkochen eine Haushaltswaage, einen Topf, Koch- und Schaumlöffel sowie sterilisierte Gläser. Um diese zu sterilisieren, stellt Ihr sie am besten ohne Gummiring in einen großen und hohen Topf und füllt diesen mit Wasser auf, bis die Gläser bedeckt sind. Dann lasst Ihr das Wasser aufkochen und die Gläser mindestens 10 Minuten bei 70 Grad darin verweilen. Weil es dann eine ganz schön heiße Angelegenheit wird, nehmt Ihr am besten eine Zange und holt die Gläser aus dem topf. Dann wird schon gleich die frisch gekochte Marmelade eingefüllt, der Gummiring aufgesetzt, das Glas verschlossen und dann für ungefähr 5 Minuten auf den Kopf gestellt. Dadurch geht auch die restliche Luft raus und die Marmelade ist bis zu einem Jahr dadurch haltbar gemacht worden. Aber ACHTUNG! Je weniger Zucker ihr verwendet, desto kürzer ist die Haltbarkeit - aber wer wartet schon freiwillig lange darauf, sie zu verzehren, wie? ;)
Letzter Tipp & Trick
Wahre Marmeladen-Cracks kennen diesen Trick zwar schon, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen. Die Frage aller Fragen beim Marmeladen-Kochen ist ja immer wieder: Wann ist sie endlich fertig? Das findet ihr leicht über die Gelierprobe heraus. Dazu nehmt ihr einfach eine kleine Probe aus Eurer Fruchtmasse und legt sie auf einen kalten Teller. Wenn die Masse fest wird, dann ist auch die Marmelade fertig. Wenn Euch das Ergebnis noch nicht zufrieden stellt, weil es beispielsweise noch zu flüssig ist, helfen ein paar Tropfen Zitronensäure aus dem Dilemma heraus.